Herstellungsprozess

Bei der Herstellung eines Keramikstücks baut jeder Schritt auf dem anderen auf.

Beginnend beim Kneten und Vorbereiten des Tons. Der Ton wird geknetet um Luftbläschen zu vermeiden und abgewogen um möglichst konstant in der Größe des jeweiligen Gefäßes zu sein. 

Keramik kann auf verschiedenste Weise entstehen. Ich nutze die Plattentechnik oder das Drehen auf der Töpferscheibe, um diese herzustellen. 

Bei der Plattentechnik wird der Ton hier gleichmäßig ausgerollt, zurecht geschnitten und durch Schlicker, einer Art Ton-Kleber, zusammengebaut. Hierbei können verschiedenste Formen entstehen. 

Das Drehen verlangt eine Töpferscheibe. Dabei entstehen rundliche Formen. Die Grundform bildet meist ein Zylinder, der dann – je nach Wunsch – ausgeweitet, verschlankt oder verkleinert wird um die gewünschte Endform zu erhalten. 

Die Tonstücke sind nach diesen beiden Prozessen noch sehr empfindlich und enthalten viel Wasser. Durch das Trocknen für eine gewisse Zeit, werden die Stücke lederhart und können weiter bearbeitet werden. In diesem Schritt ist es möglich, die Gefäße abzudrehen. Überschüssiger Ton wird hier entfernt. Weitere Formen oder Teile werden ergänzt, so auch bspw. Henkel.

Bis zu diesem Zeitpunkt ist es in jedem Schritt möglich, die Gefäße in Wasser einzuweichen und den Ton so wieder zu seinem ursprünglichen Zustand zu bringen. Somit kann der Ton immer wieder aufbereitet und recycelt werden. 

Sind die Stücke vollständig getrocknet, werden sie das erste Mal gebrannt. Bei einer Temperatur von 950°C entweicht die restliche Feuchtigkeit und der Ton wird zum Scherben. Ab diesem Zeitpunkt ist der Ton nicht mehr als solcher wiederverwertbar. Er kann nicht mehr in seinen vorherigen Zustand zurück und wird zu einer Keramik. 

Nach diesem Brand werden die Stücke glasiert. Beim Eintauchen in die Glasur, nehmen die Stücke das Glasurwasser auf. Auf der Oberfläche bleibt eine pulverige Schicht, die im zweiten Brand verschmilzt und so eine feste Glasur bildet. Nachdem die Keramik bei 1250°C gebrannt wurde, ist sie wasserdicht und bereit für ihren Einsatz. 

All diese Schritte zeigen, dass für das Töpfern Ruhe und Zeit in vielerlei Hinsicht bedeutend sind. 

Diese Handarbeit übt mich gleichzeitig in der Akzeptanz, dass jedes Gefäß wirklich einzigartig ist und es kein Ebenbild gibt, die Perfektion in der Unperfektion zu finden und eben genau darin die Schönheit zu sehen.